7. Mai 2008

Griff formen III

Nachdem die Aufgabe mit dem größten Risiko, den Griff zu vernichten, erfolgreich beendet wurde, komme ich jetzt zu den schönen Aufgaben.



Als nächstes wird das Griffloch hergestellt. Dazu bohre ich zwei große Löcher, 24mm Durchmesser mit meiner Flott Bohrwinde und einem Irwin Schlangenbohrer. Diese Bohrer werden von einem Gewinde durchs Holz gezogen. Das hat den Vorteil, dass kein vertikaler Druck auf den Bohrer ausgeübt werden muss; drehen reicht. Aber wenn das Gewinde am Ende des Brettes austritt, kann nicht weiter gebohrt werden. Ich kenn zwei Techniken, das zu vermeiden.



Die erste Technickt führt nach meiner Erfahrung zu besseren Ergebnissen: Das zu durchbohrende Brett wird fest mit einer Unterlage verspannt. Das Gewinde kann dann sofort in der Unterlage weiterdrehen, man bohrt in einem Zug durch. Wenn wirklich fest verspannt wurde, entstehen keine Ausrisse.




Die zweite Technik ist noch sicherer, um Ausrisse zu vermeiden. Das Loch wird dabei im ersten Arbeitsgang nur soweit vorangetrieben, bis das Gewinde unten aus dem Brett austritt. Dann wir das Brett gewendet und das Gewinde in das winzige Loch gesetzt. Gefahr dabei: beim Ansetzten der Gegenbohrung kann es Ungenauigkeiten geben, die man nachher deutlich sieht. Diese Technik wende ich daher nur an, wenn ich gerade kein Unterlage spannen kann - oder ich sie zeigen will. ;o)



Auf diesem Bild erkennt man das winzigen Gegenloch. Zum Vergleich: das Loch in der Mitte stammt von einem 3mm-Bohrer mit einem Tellerbohrer*:



Die beiden Löcher werden dann entlang der Grifflinie mit einem Sägeschnitt mit der coping saw verbunden. Der Hinterteil des Griffes wird ebenso ausgesägt. Hier das Zwischenergebnis. Sieht schon fast wieder wie eine Säge aus, oder?



* Der Begriff "Tellerbohrer" stammt aus dem Kinderbuch "Kasimir tischlert" von Lars Klinting, Oetinger Verlag, Hamburg. Dieses Buch sei allen tischlernden Mütttern und Vätern dringend ans Herz gelegt. Ich verwende ihn, da mir kein besserer deutscher Begriff bekannt ist. Und ich den englischen, eggbeater, gruselig finde.

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