Wer sich intensiv mir europäischen Sägen auseinandersetzen will und sich auf Deutsch bilden möchte, kommt um Friedrich Kollenrotts Anleitung zum Sägenschärfen nicht herum. Dort wird anschaulich beschrieben, wie eine Säge für Schnitte längs oder quer zur Faser gefeilt werden muss und wie man das macht. Es ist die beste und vollständigste Anleitung, die ich gelesen habe. Aber es gibt immer wieder Menschen, die schreckt so eine lange Anleitung ab. Die wollen nicht gleich 5 neue Werkzeuge anschaffen oder neu bauen. Um diesen Menschen den ersten Eindruck eine selbst gefeilten Säge zu geben, zeige ich mal kurz, was ich am Wochenende gemacht habe. Eine preiswerte Feinsäge aus dem Baumarkt. Stumpf und im falschen Winkel gefeilt. Das Ziel: eine auf Längsschnitt gefeilte Säge. Die hat eine Neigung der Zahnbrust von 0° und eine Schrägung von ebenfalls 0°. Das bedeutet in Kurzfassung: die Feile muss senkrecht zum Blatt geführt werden und die Zahnbrust muss senkrecht zur Zahnspitzenlinie stehen.
In der Werkstatt gab es fast nichts, was man eigentlich zum Schärfen einer Säge braucht, außer einer Flachfeile. Also habe ich eine Kluppe gebaut. Zwei plane Holzleisten miteinander verschraubt und in den Schraubstock eingeklemmt. Die Leisten habe ich ganz schnell mit rechtwinkligen Linien versehen, um die Feile beim Stoß rechtwinklig zum Blatt zu halten. Wenn man das exakt einhält, kann man alle Zähne von einer Seite feilen. Die senkrechte Linie halte ich frei Schnauze. Dann geht es los, man fängt an der vordern Spitze der Säge an und feil sich dann von Zahn zu Zahn nach hinten durch. Wichtig ist, dass der Druck und die Länge der Stöße gleich bleiben.
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