23. August 2008

Gratsäge IV

Fällt Euch was auf? Ja, die Verstellschraube sieht professionell aus. Ein Freund hat sie mir geschenkt, ich habe sie gekürzt. Euch ist noch was aufgefallen? Ja, ich habe sie zu weit gekürzt. **=/!''*§=/%
Aber mein Ingenieur ist unglaublich großherzig und hat sich bereit erklärt, das Gewinde nochmal zu verlängern. :o) Inzwischen ist es da und wird kurz vor der Übergabe mit der Säge zusammen geführt.

P.S.: Man könnte den Eindruck bekommen, ich enthielte Euch Bilder vom feinen Formen bewusst vor. Das ist keine böse Absicht. Während dieser Schritte bin ich jedesmal so begeistert, dass ich das Fotografieren schlicht vergesse.

Gratsäge III Feineinstellung

Nachdem das Blatt eingepasst war, wollte ich es wieder raus ziehen. Nur mit den Fingern ist da nichts zu machen. Und jedes Mal eine Zange suchen? Auch blöd. Den Schlitz wollte ich nicht breiter machen. Also habe ich eine Lösung ersonnen, mit der das Blatt wieder heraus geschoben wird: Arbeitstitel Tiefenfeineinstellung Eine Rampamuffe aus Messing:
Auch Messing lässt sich schaben. Leider ist es etwas härter als Padauk, daher gibt es immer ein Welle, wenn ich drüber schabe.
Also: Die Muffe wieder raus, alles glatt schaben und dann einen neue Muffe eindrehen.

Gratsäge II

Einige Details vom Formen: Mit einem passenden Dübel und feiner werdenem Schleifleinen wird die Halböse geformt.
Mit einer Sägefeile arbeite ich die Spitzenheraus.
Testfinish. Das kleine Stück ist geölt, das kommt für die Säge nicht in Frage,
Das Blatt schneide ich mit er Blechschere passend zum Schlitz zu.

Die Löcher für die Einstellschrauben bohre ich mit der Bohrwinde. Von Harry Strasil (JR) habe ich das gelernt: Mit einem Strohhalm verhindert man wirksam, dass einem der Staub beim Ausblase des Loches in die Augen kommt.

Gratsäge

Arbeitsaufgabe: Eine Säge für einen Holzwerker, der eigentlich jedes Werkzeug schon hat und sich fehlendes sofort beschafft. Nach langem Foren- und Bilderstudium bin ich hierauf gekommen: Ein Gratsäge. Das der Entwurf stammt von einer der Rückensäge aus dem Sägemuseum, den Rest habe ich frei dazu gesponnen. Wird noch etwas anders, als entworfen. Das Sägeblatt stammt von einer alten Spears & Jackson Zapfensäge. Das war leider verknickt, sodass nur ein Teil verwendbar war, nämlich der im Bild zu sehende.Der andere Teil ist jetzt meine Lieblingsziehklinge. Aufgeschnitten wurde das Blatt mit der rechts zu sehenden Blechschere von Erdi, geht wunderbar. Eine Gratsägge braucht viel Holz, der Empfänger steht auf dunkles, da kam bei mir nur Padauk in Frage: Rot und wechseldrehwüchsig.
Leider war mein Stück 5 cm Stark, zuviel für eine Gratsäge. Also der Länge nach aufteilen.
Den Riss kann man besser erkennen, wenn man Kreide reinreibt.
Und los.
30 min. später. Leider ist die Schweifsäge, die ich in der Mitte einsetzen musste, nicht so leicht zu führen, wie Rückensägen.
Ist aber kein Problem, nach 5 min. Hobeln war die Seite plan. Von diesem Schlitz habe ich neulich erzählt:
Zum Bohren greife ich nach der Erfahrung mit der Zinkensäge lieber wieder auf meine Bohrwinde zurück.
Nach dem ersten Tag.
Einige der verwendeten Werkzeuge:
Die Wasserrohrzange brauche ich zum Einstellen der coping saw. Damals hatte ich die Grobet Laubsäge noch nicht. Man kann sogar sagen, dass der Blattverbrauch der coping saw ausschlaggebend war für den Erwerb der Laubsäge. Zwar leben deren Blätter auch nicht lang, aber sie kosten nur einen Bruchteil und mit der einstellbaren Laubsäge kann man manches Blatt auch in kurzem Zustand noch weiter verwenden.
Zum Formen der beiden Spitzen nehme ich Dreikantfeilen verschiedener Größe, zum Schluss eine feine Sägefeile.
Meine Feilenhefte: Links der Rest einer Feinsäge und rechts ein Stück Birke. Es ist nicht schlecht, wenn ein Feilenheft nicht rund ist.

4. August 2008

Schweifsäge - bow saw

Neulich durfte ich bei einem Treffen eine kleine feine Schweifsäge testen, eine sogenannte "Bow Saw". Dagegen sind die Coping Saw und die Laubsäge Krücken. Vor allem das lange Blatt erlaubt unglaublich zügiges Aussägen von Schweifungen zum Beispiel bei Sägegriffen :o). Also habe ich mir einen Bausatz mit bestellen lassen.
Den Bausatzt gibt es von Grammercy Tools / Tools for Working Wood in New York. Dort kann man auch den Plan als .pdf runter laden. Während der Bausatz (3 Sägeblätter und zwei Metallaufnahmen für das Blatt) unterwegs ist, habe ich schon mal nachgesehen, aus welchen Hölzern ich die Säge bauen will.

Da die Maße im Plan in inch angeben sind kam mal wieder mein Zoll(!)stock von Hultafors zum Einsatz, er hat eine zöllige und eine metrische Skala:

In die engere Wahl kamen Riegelahorn oder Hainbuche für die Holme.
Es ist dann Riegelahorn geworden, die Hainbuche möchte ich für Teile aufheben, bei denen es auf geringe Reibung ankommt. (Und Riegelahorn hat einfach mehr "Bling".)
Den Plan, den ich in Ermangelung eines Plotters auf A4 ausgedruck habe, habe ich dann im Copyshop auf die richtige Größe gebracht (123%, wen es interessiert)
Alex hat ein kontrastierendes Holz für den Spanner und die von ihm dazu erfundene Strebe verwendet, das gefiel mir. Bei mir wird es wohl Zebrano werden.
Mehr im September, als nächstes kommt hier erstmal eine - Wartet auf den 23. August!

3. August 2008

Familienbild

Die Familie hat Zuwachs bekommen: Ein Starret Kombinationswinkel, mit einem Lineal in mm-Skalierung. Eher selten. Gut kann man hier den Unterschied zwischen den Generationen erkennen. Während früher auch die scharzen Flächen modelliert waren, ist heute das Lineal satiniert, noch besser lesbar.

2. August 2008

Sägekluppe

Im Forum habe ich nun verschiedentlich über den Mangel an guten Schärfkluppen geklagt. Was ein gute Kluppe aus meiner Sicht auszeichnet: Die Backen schließen absolut dicht. Tun sie es nicht, quietscht oder rattert es beim Feilen. Weil letzteres bei meiner ersten Kluppe der Fall war, habe ich mich im Frühsommer von ihr getrennt. Die neue, die Thomas mir schickte, schloss gut, hatte aber ein anderes Problem. Meine Rückensäge ließen sich nicht einspannen, weil die Holme der Kluppe zu eng standen. Also habe ich erstmal mit meinem Provisiorium weitergemacht.
Das ist eine simple (Fehl-)Konstruktion aus zwei Platten Fertigparkett und ein paar Leisten. Leider läuft das auf der auch nur, wenn man zusätzlich mit Zwingen spannt. Dann erhielt ich den von Uli den Tipp, dass die Firma Urbo - Werkzeuge noch Kluppen herstellt und vertreibt. Auf einen kurzen Anruf - E-Mail hatte ich erfolglos versucht - erhielt ich meine Kluppe. Auf den ersten Blick war klar: Die braucht noch Arbeit.

1. Die Backen schließen nur auf 80% der Breite wirklich sauber. Das werde ich so lassen, habe halt eine 200mmm Kluppe.

2. Die Kluppe ist nach dem Zusammenbau in ein grünes Tauchbad gesteckt worden. Erinnert ein bisschen an einen anderen Handwerkzeughersteller aus Deutschland. Da ist aber nichts, was man mit ein bisschen Azeton in den Griff bekäme.
3. Auch hier stehen die Holme zu eng. Schruppfeile (= Hieb 3) raus nach 30 Minuten passt der der Rücken rein.

Normalerweise hätte ich das nicht gemacht Aber aufgrund der moderaten Preisgestaltung der Firma Urbo-Werkzeuge wäre es albern gewesen, die zurück zu schicken. Die Kluppe wird mit 4 Schrauben an einen Balken befestigt. Bei mir ist der bodenlang. Provisorisch ausgerichtet mit einer Leiste.

Hier kann man sich den Katalog von Urbo-Werkzeuge ansehen.

Und ein link zu Highland Woodworking, der nach meiner Kenntnis einzigen weiteren Bezugsadresse für Kluppen. Weil der Laden in den USA steht, muss man utopische Frachtkosten draufschlagen. Und wenn man den Untertext liest, wird klar: Auch hier wird es ohne Feile nicht vorwärts gehen.

Auf einem Treffen konnte ich eine Kluppe von Ulmia begutachten. Seitdem gibt es ein neues Ziel. :o)

Zum Schluss: Warum überhaupt eine Kluppe aus Metall und nicht so eine schöne aus Holz, wie Friedrich in seiner Schärfanleitung zeigt? Auch die durfte ich testen und sie ist sehr gut! Der große Vorteil der Metallkluppen ist, dass sie schnell zu öffnen und zu schließen sind. Außerdem kann die Konstruktion etwas schlanker gehalten werden, so dass man mit einer kurzen Feile näher an die Säge kommt. Sonst nix.